Zur Geschichte einer jahrhundertealten Bildungsstätte
Am Platz des Curhauses befand sich die 1237 erstmals nachweisbare „Bürgerschule zu St. Stephan,“ immer in engster räumlicher Verbindung mit der Wiener Dombauhütte. Hier hatte die später gegründete Wiener Universität ihre erste Heimat, hier stand auch die Wiege der Wiener Dommusik. Die Geschichte der Pfarre St. Stephan und der Wiener Diözese bildet den Kontext.
Im Curhaus nahm die Schulreform unter Kaiserin Maria Theresia mit einer Musterschule für die gesamte Monarchie ihren Ausgang mit der ersten institutionalisierten Lehrerbildung und dem Österreichischen Bundesverlag. 1758 bis 1914 war hier das erste Wiener Priestersemi- nar beheimatet, ähnlich der Lehrerbildung als Muster einer Aus- und Fortbildungsstätte für den Klerus angedacht. Auch das Schicksal des Hauses in der NS-Zeit mit all den Neuaufbrüchen und ihren Folgen für die Gestalt der Wiener Diözesankurie ist unverzichtbarer Teil der vielgestaltigen Geschichte des Hauses.
Es wird aber auch Einzelschicksalen nachgegangen, aus den Genera- tionen von Menschen herausgegriffen, die hier auf ihre Art ihr Bes- tes gaben: Innovative Praktiker, Grundsatzdenker, Haushalt führende Schwestern und verlässliche Verwalter des Bestehenden.